KEM-Wildkräuterwanderung unter der Drachenwand
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Letzte Woche fand im Rahmen der Green Makes – einem Projekt der Klima- und Energiemodellregion Mondseeland – eine besondere Veranstaltung statt: eine Wildkräuterwanderung im wunderschönen Naturraum unterhalb der Drachenwand in St. Lorenz. Rund 35 Interessierte folgten der Einladung und trafen sich bei herrlich warmem Frühsommerwetter vor der Kirche in St. Lorenz, dem Startpunkt der Tour.
Geführt wurde die Wanderung von den beiden erfahrenen und leidenschaftlichen Kräuterpädagog:innen Christina Eder und Christian Pötzlberger aus Unterach, die mit viel Wissen, Humor und einem eingespielten Miteinander durch Wiesen, Wald und Kräuterwelt begleiteten. Schon nach wenigen Metern wurde klar: Hier gibt es viel zu entdecken – und noch mehr zu lernen.
Ob Mädesüß als natürliches Aspirin bei Migräne, Schwarzerle als Alleskönner für Wickel und Tees, Wiesenpippau als bitteres Wildgemüse oder die Früchte des Bärlauchs, die in Essig eingelegt wie pflanzlicher Kaviar schmecken – die Vielfalt der heimischen Pflanzen überraschte viele Teilnehmer:innen. Besonders köstlich: der Topfenaufstrich, den Christina vorbereitet hatte – verfeinert mit selbst gesammelten Kräutern wie Schafgarbe, Wiesenflockenblume, Rotklee und Wiesenpippau. Auch die Energiepralinen mit Brennnesselsamen und der Dirndllikör aus Kornelkirschen fanden großen Anklang.
Christian brachte mit einem alten Märchen vom Jäger, dem Teufel und der Eiche, die ihre Blätter erst im Frühjahr verliert, eine besondere Note in die Wanderung: eine Mischung aus Mythologie, Naturbeobachtung und schmunzelndem Aha-Moment.
Auch mit gängigen Mythen wurde aufgeräumt – etwa, dass die Eibe extrem giftig oder dass das drüsige Springkraut ein "böser Eindringling" sei. Stattdessen wurde betont, wie wichtig es ist, die Natur in ihren Prozessen zu verstehen – und Panik durch Wissen zu ersetzen. Das Springkraut etwa ist schwach giftig, aber eine wichtige Insektenpflanze – und die Natur regelt vieles langfristig selbst.
Zum Abschluss ging es in die Naturkuchl am Campingplatz direkt am See – bei kühlen Getränken und anregenden Gesprächen ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.
Fazit: Diese Wildkräuterwanderung war nicht nur eine spannende Reise in die Welt der Pflanzen, sondern auch ein Beitrag zu mehr Bewusstsein für unsere Umwelt. Wildkräuter wachsen direkt vor unserer Haustür, sind nahrhaft, heilsam und klimafreundlich – sie brauchen keine Verpackung, keinen Transport und kein Düngemittel. Wer sie nutzt, stärkt die regionale Ernährung, lebt nachhaltiger – und spart dabei sogar Geld. Genau hier setzen die Green Makes an: durch Austausch, Gemeinschaft und praktisches Wissen Schritte in eine enkeltaugliche Zukunft zu ermöglichen – mit Freude, Offenheit und Lust am Ausprobieren.